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Nachruf

Am 28. Juli verstarb völlig unerwartet unser Ehrenmitglied und langjähriger Handball-Abteilungsleiter Heinrich Klages im gesegneten Alter von 91 Jahren.


Lieber Heinrich!


Als ich zu Beginn des Jahres 1963, dem Polizei-SV Braunschweig angehörend, in Lehre sesshaft wurde, wurden die Handballspiele noch auf dem Grossfeld ausgetragen. Es dauerte auch nicht lange, dass wir beide, Du und ich, gemeinsam den Handballsport huldigend, aufeinander zugingen und Freunde wurden.

Ich wurde auf dem Handball-Kreistag im Herbst 1967 in Wendeburg/Zweidorf einstimmig zum Handball-Kreisvorsitzenden und Kreisfachwart gewählt. Ebenso einstimmig wurdest Du in diesen Belangen zu meinem Stellvertreter gewählt.
Gemeinsam haben wir den Fachverband Handball im damaligen Kreis Braunschweig-Land zu neuer Blüte gebracht, was uns immer wieder von oben, insbesondere vom langjährigen Bezirksvorsitzenden Ludwig Landgraf oder dem damaligen Kreissportbundvorsitzenden Heinrich Bokelmann, aber auch von der sportlichen Konkurrenz gern bestätigt wurde.

Auch hier in Lehre zog frischer Wind und kraftvolles Denken ein und längst hatte man dem Zug der Zeit folgend das Handballspiel auf dem Kleinfeld und in der Halle aufgenommen. Dir gelang es, namhafte Spieler aus den anderen Orten und Vereinen für den VfL Lehre zu interessieren und in die heimische Mannschaft einzubauen.

Die Erfolge konnten nicht mehr ausbleiben und über die Kreisliga- und Bezirksklassenmeisterschaft stieg man in den 70-er Jahren gar in die starke Bezirksliga auf. Vereine wie TV Warberg, MTV Goslar, Vater Jahn Peine oder Polizei SV Braunschweig gehörten nun zu unseren ärgsten Widersachern. Im Jahre 1974 erfolgte dann die Auflösung des Braunschweiger Landkreises und die Gemeinde Lehre wurde dem Kreis Helmstedt zugeordnet. Allen politischen Regelungen zum Trotz machtest Du auf sportlicher Ebene diesen Wandel nicht mit. Du wolltest vornehmlich den unteren Mannschaften die gefahrvollen Winterfahrten u.a. bis nach Schöningen, Helmstedt oder in die Handballdörfer im Elm ersparen und setztest Dich für ein weiteres Verbleiben im näher gelegenen Sportkreis Braunschweig-Stadt durch. Eine Errungenschaft, die nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, und die bis zum heutigen Tag Gültigkeit hat.

Auch das Reisen in die Ferne war von Dir besonders beliebt. In diesen 70-er Jahren nahmen wir beide an den Nds. Handballverbandstagen in Cuxhaven und auf der Insel Borkum teil. Auch die Freundschaft zu den Handballsportlern in Cachan bei Paris entstand in dieser Zeit und hat bis zum heutigen TAge angehalten. Jährlich gehen die Besuche in wechselnder Folge hin und her und im nächsten Jahre kommt es zum 30-jährigen Jubiläumstreffen in der französischen Hauptstadt. Bestürzt werden auch die Franzosen den Tod ihres alten Freundes Heinrich zur kenntnis genommen haben. Auch die Freundschaft zu den Handballfreunden aus Morsum bei Bremen, deren Vertreter an der Beerdigung teilnahmen, dauert unvermindert an.

Lieber Heinrich, stets habe ich Deinen großen goldigen Optimismus bewundert.
Auch wenn es mal eine ärgerliche Niederlage gab, stimmtest Du wohlgemut ein zünftiges Lied an und "Am Wege stand ein kleines Haus", gehörte bald zum ständigen Repertoire der gesamten Handballabteilung. Nun ist Deine Stimme verloschen. "Heimat schick uns Leuchtspur" werden wir nicht mehr hören.
Gesungen wird leider auch nur noch selten, obwohl gerade jetzt die Erfolge der Mannschaften genug Anlass dazu böten.

Wie glücklich warst Du, als Dein Sohn Heiner bereit war, als von der Pike auf gedienter Handballer und langjähriges Mitglied der 1. Mannschaft die Leitung der Handballabteilung zu übernehmen und die großen Aufgaben nunmehr von ihm wahrgenommen werden konnten. Dass Dein Enkel Eric später ebenfalls ein Handballer wurde und dem Kader der 1. Mannschaft angehört, erfüllte Dich mit besonderem Stolz und eitler Freude.

Nun hat Dich der Herrgott, dem Du besonders nahe standst, heimgerufen in sein himmlisches Reich, bist Du Deiner lieben Emmi nach 4 Jahren in die Ewigkeit nachgefolgt. Zu einem Zeitpunkt, wo die Damen- und Herenmannschaften des VfL Lehre ein besonders hohes Niveau erreicht haben und an deren hervorragenden Entwicklung Du an maßgeblicher Stelle beteiligt warst.

Dir für all das Dank zu sagen, ist uns an dieser Stelle ein Bedürfnis des Herzens. Lebe wohl, lieber Sportfreund Heinrich Klages!


Du hast Dich um den Handballsport hoch verdient gemacht.
Günther Eckert

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